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Fukushima aktuell: ALPS-Filtersystem versagte nicht nur bei Tritium-Filterung

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Die Verklappung von Tritium-Abwässern wird am AKW Fukushima heute wieder Thema, nachdem im Wasser auch weiteres radioaktives Material in hoher Konzentration nachgewiesen wurde. Details dieser aktuellen Fukushima News gibt es jetzt im Spreadnews Japan-Ticker vom 20. August 2018.

Leistung des ALPS-Filtersystem am AKW war offenbar unzureichend

Die Verklappung von tritiumhaltigen Abwässern am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ist seit langem ein Streitthema, denn während die japanische Regierung und sogar externe Experten der UN zu dem Schritt raten, wehren sich örtliche Fischer dagegen.

Neue Erkenntnisse zeigen nun, dass ihre Befürchtung potentielle Kunden könnten durch Gerüchte über radioaktive Kontamination ihrer Fischereiprodukte abgeschreckt werden, eine ernstzunehmende Grundlage haben – denn offenbar gab es Mängel bei der Filterung.

Wie Auswertungen der Daten aus dem Fiskaljahr 2017 zeigen, stellte die Betreiberfirma TEPCO eine Konzentration von Jod-129 in Höhe von 62,2 Becquerel pro Liter fest – was deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert von 9 Becquerel pro Liter liegt.

Auch weiteres radioaktives Material wurde durch das so genannte Multiniklid-Filtersystem ALPS offenbar nicht effektiv gefiltert. So wurde Ruthenium-106 in einer Konzentration von 92,5 Bequerel nachgewiesen – was nur knapp unter dem Grenzwert von 100 Becquerel liegt.

In anderen Fällen sind die Werte zwar weniger dramatisch – so wurde bei Technetium-99 mit einer Konzentration von 59 Becquerel pro Liter der gesetzlich zulässige Wert von 1.000 Becquerel nicht annäherend erreicht – wirft dies Fragen auf.

Nach Darstellung des AKW-Betreibers TEPCO ist die ALPS-Anlage in der Lage, alle radioaktiven Nuklide effektiv zu Filtern – lediglich für Tritium existiere noch keine geeignete Methode. Diese Einschätzung der Effektivität ist nun zu bezweifeln.

Derzeit lagern etwa 920.000 Tonnen der so genannten Tritium-Abwässer in 680 Tanks auf dem Gelände des AKW Fukushima Daiichi. Doch nach Angaben des Unternehmens ist die genaue Konzentration von radioaktivem Material in jedem Tank nicht bekannt.

Dass dieses Problem auch keineswegs zu kurzfristigen Belastungen des Wassers führt, ergibt sich durch die Halbwertszeiten der Substanzen. So hat Jod-129 eine Halbwertszeit von 15,7 Millionen Jahren.

Die Hinweise auf eine mögliche Ineffektivität der Filterung waren durch den Streit um die Verklappung der Tritium-Abwässer offenbar schlichtweg nicht ausreichend berücksichtigt worden. Über die Probleme berichteten nun die Kyodo und Präfekturmedien.


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